Von Energiedetektiven und Fußwegpionieren

Von Energiedetektiven und Fußwegpionieren

Auch in diesem Schuljahr 2014/15 ist das Einsparen von Energie an Potsdamer Schulen stark angesagt. Denn rund 40 Schulen nehmen am Energiesparprojekt der Stadt Potsdam teil. Der Kommunale Immobilien Service (KIS), der Fachbereich Bildung und Sport der Landeshauptstadt Potsdam und die EBCsoft GmbH hatten dieses Projekt zum Start des Schuljahres 2012/13 aus der Taufe gehoben, um die Energiekosten nachhaltig zu senken.

KIS-Werkleiter Bernd Richter begrüßt die vielfältigen Aktivitäten: „Die Schülerinnen und Schüler lernen bei diesem Projekt auf ganz praktische Weise, wie sie bei ihren alltäglichen Lern- und Pausenaktivitäten ganz leicht zum Energiesparen beitragen können. Das fängt beim Stoßlüften an und endet noch lange nicht dabei, künstliche Beleuchtung bei Tageslicht wenn möglich auszuschalten.“

Zwei besonders erfolgreiche Schulprojekte stellen wir hier vor:

„Energierundgang“ mit Hausmeister und Energiedetektiven: Regenbogenschule Fahrland

Inspiriert vom Energieeinsparprogramm (EEP) initiierte die Schulleiterin der Regenbogenschule Fahrland, Claudia Lewerenz, gemeinsam mit dem Hausmeister Andreas Hischke den „Energierundgang“. Ungefähr drei Mal im Schuljahr, immer kurz vor den Ferien, treffen sich die 24 Energiedetektive der Schule vor dem Büro des Hausmeisters und machen sich gemeinsam auf den Energierundgang: Sind die Türen alle richtig geschlossen? Müssen Geräte wirklich im Standbybetrieb sein oder können sie ausgeschaltet werden, um Energie zu sparen? Sind die Heizkörper auch nicht zu hoch eingestellt? Gibt es genügend Hinweisschilder, die an „Licht aus!“ oder „Fenster zu!“ erinnern?
Gemeinsam überlegen sich die Schüler im Anschluss ein Motto, was zurzeit besonders wichtig oder auffällig ist. Im Winter war dies zum Beispiel „Stoßlüften“ und jetzt im Sommer ist es „Heizkörper kontrollieren“, damit sie auch immer auf 0 stehen.
Dieses Motto, sowie weitere Energiespartipps und –regeln, werden dann von den Energiedetektiven an ihre Klassen weitergegeben.

Beim ersten Energierundgang erklärte der Hausmeister Herr Hischke den Energiedetektiven außerdem die Heizungsanlage im Keller. „Da haben die Schüler ganz schön gestaunt“, erklärte Herr Hischke. Denn viele wüssten gar nicht, wo die Heizungswärme eigentlich herkomme und wie kostbar und auch teuer Energie sei. Dass der Energierundgang Früchte getragen hat, sehe er zum Beispiel daran, dass die Heizkörper auf den Toiletten jetzt nicht mehr konstant auf 5 stünden. Die Schüler achten nun selbstständig darauf und drehen sie gegebenenfalls wieder runter, um nicht unnötig Energie zu verschwenden.


Ein gelungenes Projekt im Rahmen des Energieeinsparprogramms, das die Schulleiterin Frau Lewerenz in den nächsten Schuljahren weiterführen und an ihrer Schule fest etablieren möchte.

„Zu Fuß zur Schule“ – ein Mobilitätsprojekt der Waldstadt Grundschule

Die Waldstadt Grundschule, Gewinner des Energieeinsparprojekts im letzten Schuljahr, zeichnet sich besonders  dadurch aus, dass sie jedes Jahr zwei Agendathemen auswählt und diese mit allen Schulklassen bearbeitet. Dieses Schuljahr wurde zum Beispiel das Mobilitätsprojekt „Zu Fuß zur Schule“ auf Wunsch der Elternschaft aus der Taufe gehoben, um das morgendliche Verkehrschaos in den Griff zu bekommen.

Nach der Analyse der Verkehrssituation mit Verantwortlichen des Schulamtes, des Straßenwesens, der Polizei, des KIS und Vertretern der Schule (Schulleiterin, Projektmanager und Elternvertreter) wurde das Programm für das Schuljahr ausgearbeitet: Mit den Schülern wurden die Möglichkeiten besprochen, wie sie als Alternative zum Auto sicher und umweltfreundlich zur Schule kommen können. Um die Möglichkeit zu verbessern, den Schulweg mit dem Fahrrad zurückzulegen, wurden neue Fahrradständer angeschafft. Zudem wurden die Verkehrsregeln besprochen und wichtige Hauptwege gemeinsam zurückgelegt und somit kennengelernt. Zusammen mit der Polizei konnten die Schüler außerdem ihre Fahrräder auf Sicherheit überprüfen lassen. Nur nach  einer erfolgreichen Sicherheitsüberprüfung mit Prüfsiegelaufkleber, durften die Schüler an der Radfahrprüfung teilnehmen.

Es wurde ein Wettbewerb zwischen allen Klassen gestartet, welche Schülerinnen und Schüler am umweltfreundlichsten zur Schule kam. Hierfür bekamen die Schüler für jeden Schulweg, der zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem ÖPNV zurückgelegt wurde 1 Punkt – oder auch einen Minuspunkt, wenn sie mit dem Auto gebracht wurden (bei einem sehr langen Anfahrtsweg oder der Bildung einer Fahrgemeinschaft konnte sich der Minuspunkt auf einen halben Minuspunkt reduzieren). So war nach drei Wettbewerbsdurchgängen à 10 Tage klar, dass die 6c der Waldstadt Grundschule, am umweltfreundlichsten zur Schule kam!
Außerdem zeigte sich, dass mit jeder Wettbewerbsphase, die Anzahl der Kinder, die mit dem Auto gebracht wurden, abnahm. Das Ziel der Schule,  weniger Abgase zu produzieren, das Verkehrschaos vor Unterrichtsbeginn zu beseitigen, sowie die Verkehrssicherheit vor der Schule zu erhöhen wurde erreicht.

Hintergrund

Von Projekttagen wie „Leben ohne Strom und fließend Wasser“ und „Zu Fuß zur Schule“ – bis hin zu Unterricht über nachhaltige Tourismusveranstaltungen, Energieeffizienz einer Dachbegrünung, Umweltbelastung durch Massentierhaltung, Basteln aus Recyclingmaterialien und, und, und… Nicht zu vergessen das Engagement und den Ehrgeiz rund um das Energiesparquiz.
Und dies sind nur ein paar ausgewählte Beispiele der vielfältigen, kreativen und spannenden Aktivitäten, die im zurückliegenden Schuljahr im Rahmen unseres Energieeinsparprojektes stattfanden!
In unserem Projekt geht es darum, das Energie- und Umweltbewusstsein der Schüler zu fördern, um Energie an Ihrer Schule einzusparen. Durch unser pädagogisches Prämienmodell werden alle Aktionen, die sich mit den Themen Energiesparen, Umweltschutz, Umgang mit Ressourcen oder Reflexion des eigenen Lebensstils befassen, belohnt – erst mit Punkten und am Ende des Jahres mit einer Geldprämie!
Im Unterricht nach Lehrplan werden diese Themen schon im regulären Unterricht auf vielfältige Art und Weise angeschnitten – auch das zählt! Zögern Sie daher nicht, auch nur mal 15 Minuten aufzuschreiben, die Sie innerhalb einer Unterrichtseinheit auf ein projektrelevantes Thema verwand haben.
Es müssen keine neuen Unterrichtsstunden erarbeitet werden – unterrichten Sie einfach eine Methode nach Lehrplan, aber passen Sie den Inhalt unserem Projekt an! Mit diesen weiteren Aktionen werden die Schüler in unterschiedlichen Fächern auf vielfältige Weise immer wieder mit den Themen Energie und Umwelt erreicht.

Mehr Informationen finden Sie hier:

www.energiesparschule-potsdam.de

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