KIS investiert 60 Millionen Euro in Sportstätten

29 zusätzliche Hallenfelder geplant

Oberbürgermeister Jann Jakobs besuchte gemeinsam mit dem Werkleiter des Kommunalen Immobilien Service, Bernd Richter, und Uwe Tefs vom Bereich Sport der Landeshauptstadt Potsdam drei Baustellen für Turnhallen. Sie gehören zum Sportinvestitionsprogramm der Landeshauptstadt Potsdam, die über den Kommunalen Immobilien Service (KIS) in den kommenden fünf Jahren etwa 60 Millionen Euro in die städtischen Sportstätten investiert. Einige Hallen werden saniert, andere erweitert und wieder andere ganz neu gebaut. Die Sportinfrastruktur der Stadt wird somit deutlich verbessert. Besonders profitieren davon zunächst die Hallensportler. 29 Felder sollen zusätzlich zu den jetzt vorhandenen entstehen - von der Gagarinstraße am Stern bis zur Potsdamer Straße in Bornim, von den Roten Kasernen im Bornstedter Feld bis zur Haeckelstraße in Potsdam West.

Hier sehen Sie den Film zur Tour.

Oberbürgermeister Jann Jakobs sagte auf der Tour: „Gerade in unserer sich dynamisch entwickelnden Stadt ist Sport ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Vom Grundschüler bis zum Seniorensportler sollen deshalb möglichst viele Menschen die Angebote in der Stadt nutzen können. Denn Sport macht uns alle fit für den Alltag, ist wichtig für die Gesundheit und fördert zugleich die Gemeinschaft. Daher bin froh, dass wir in den kommenden fünf Jahren 60 Millionen Euro für die Verbesserung der Sportinfrastruktur in die Hand nehmen. Und darin sind das Areal am Luftschiffhafen und das neue Sport- und Freizeitbad Blu noch nicht einmal enthalten.“

Ein großer Teil der dafür eingeplanten Investitionen geht aus dem aktuellen Schulentwicklungsplan hervor. In dem 2014 beschlossenen Planwerk sind insgesamt 160 Millionen Euro für die schulische Infrastruktur vorgesehen. Sportanlagen sind ein wichtiger Teil der Investitionen. Genutzt werden sollen diese Anlagen aber nicht allein von Schülerinnen und Schülern. An Nachmittagen, Abenden und Wochenenden stehen sie auch Vereins- und Breitensportlern zur Verfügung. Neben dem deutlichen Ausbau von Hallenkapazitäten werden in den kommenden Jahren auch Sportplätze neu gebaut.

Motorsporthalle
Motorsporthalle. Foto LHP/ Robert Schnabel
Motorsporthalle

Der erste Halt der Tour war die Motorhalle in Babelsberg. Die Halle wird von der Goethe-Schule und dem Berta-von-Suttner-Gymnasium genutzt. Ansässig ist in der Sporthalle am Konsumhof auch der Sportverein Motor Babelsberg. Die Bauarbeiten in der Motorhalle sind in der Startphase. Durch den KIS sind hier die Sanierung des traditionsreichen zweigeschossigen Bestandsgebäudes und die Erweiterung des Sportkomplexes durch eine Einfeldhalle mit Verbindungsbau geplant. Dieser ermöglicht es, die Sporthallen behindertengerecht zu erreichen. Hierfür ist zunächst der Abbruch eines Anbaus erforderlich. Zudem ist eine komplette Neuerschließung aller Wege und Medien nötig. Damit die Schulen die Halle trotz Bauarbeiten nutzen können und auch eine zeitweise Nutzung durch die Sportvereine gewährleistet werden kann, finden die Arbeiten in zwei Bauabschnitten statt.

Zunächst wird die Anlage um eine Einfeldhalle erweitert. Hier sollen die Bauarbeiten zum Oktober 2017 beendet sein. Im zweiten Bauabschnitt, der bis Dezember 2018 geplant ist, wird die Bestandshalle ausgebaut. Hierbei werden nach erfolgten Abbrucharbeiten unter anderem auch Dämmungs- und Brandschutzarbeiten durchgeführt. Das Gesamtbudget liegt bei 6,75 Millionen Euro. Darin sind Mittel von 2,2 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) enthalten.

Turnhalle Leibniz Gymnasium
Turnhalle Leibniz Gymnasium. Foto LHP/ Robert Schnabel
Turnhalle Leibniz Gymnasium

Der zweite Halt der Tour erfolgte auf dem Campus Am Stern. In der Turnhalle des Leibniz-Gymnasiums sind die Arbeiten schon weiter fortgeschritten. Die bestehende Typen-Turnhalle aus den 70er Jahren wird seit Februar 2016 umfassend energetisch saniert und umgebaut. Die Halle wird außerdem durch eine neue Einfeldhalle und einen Verbindungsbau ergänzt. Der Hallenneubau ist als Montagebau aus Stahlbeton- und Betonfertigteilen mit einer Dachkonstruktion aus Leimholzbindern und Trapezblech konzipiert. Der Verbindungsbau wird in Massivbauweise aus Beton und Mauerwerk errichtet. Im Verbindungsbau befindet sich ein verglaster Haupteingang mit zweiflügliger Eingangstür. Die komplette Fassade erhält ein Wärmedämmverbundsystem und wärmegedämmtes Profilglas. Die Fertigstellung ist für den März 2017 geplant. Die Gesamtkosten von 3,2 Millionen Euro werden aus Kreditmitteln des KIS finanziert.

Oberbürgermeister Jann Jakobs in der Turnhalle Kurfürstenstraße
Oberbürgermeister Jann Jakobs in der Turnhalle Kurfürstenstraße. Foto LHP/ Robert Schnabel
Oberbürgermeister Jann Jakobs in der Turnhalle Kurfürstenstraße

Abschließend ging die Tour zur neuen Turnhalle Kurfürstenstraße auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes. Der Neubau der Zweifeld-Sporthalle befindet sich in der Nauener Vorstadt und zeichnet sich durch ihre besondere Lage in unmittelbarer Nähe des Neuen Gartens und der historischen Innenstadt aus. Neben dem freistehenden Gebäude der neuen Sporthalle an der Kurfürstenstraße 48 befinden sich die direkt zugeordneten sportlichen Freiflächen. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das alte historische Sporthallengebäude, welches in seiner Nutzung durch den geplanten Neubau ersetzt wird.

KIS-Werkleiter Bernd Richter: „Man kann heute schon gut sehen, dass diese Halle nach der Fertigstellung ein großer Erfolg wird. Hier können die Schülerinnen und Schüler endlich in einer modernen Halle Sport treiben. Die alte Halle hat sicherlich auch ihren Charme, genügte aber bei weitem nicht mehr den heutigen Anforderungen und verfügte leider nicht nur über traditionsreiche, historische Gymnastikräume, sondern insbesondere auch über marode Sanitär- und Umkleidebereiche.“

Die Bauarbeiten waren nicht einfach, denn der Baugrund war nicht optimal, aber dank einer Bohrpfahlgründung wurde dieses Problem relativ schnell gelöst. Die Komplexität der Planungsaufgabe bestand darin, einen naturgemäß eher sachlichen Baukörper wie eine Sporthalle in der Innenstadt auf einem flächenmäßig begrenzten Grundstück gestalterisch zu platzieren.

„Das ist den Architekten in Abstimmung mit dem Gestaltungsrat, den Stadtplanern und der Denkmalpflege sehr gut gelungen“, sagte Bernd Richter zur Gestaltung der Halle.

Die Hallenkonstruktion ist als Stahlbetonskelettbau mit Holzbindern im Hallenbereich geplant. Die Neben- und Erschließungsbereiche werden als Massivbau in Stahlbeton mit vorgesetzter Ziegelschicht ausgeführt. Die Gründung erfolgt aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse mittels einer Pfahlgründung mit Trägerrost. Die äußere Hülle wird als Sichtmauerwerk in einem Ockerton ausgeführt. Der zweigeschossige Hallenkörper erstreckt sich 33 Meter in Ost-West-Richtung und etwa 46 Meter in Nord-Süd-Richtung. Der westlich angrenzende eingeschossige Pavillon ist 22 mal 16,50 Meter groß.

Die Halle hat zwei Geschosse. Im Obergeschoss befinden sich die Umkleideräume mit den zugehörigen Dusch- und WC-Räumen. Die Zweifeld-Sporthalle ist in drei Bereiche teilbar und wird wochentags für den Schulsport der Eisenhartschule und des Helmholtz-Gymnasiums eingesetzt. Vereine können die Halle abends und am Wochenende nutzen. Die Sporthalle wird mit mobilem Sonnenschutz vor direkter Blendung und Überhitzung geschützt.

Planungsbeginn für die Sporthalle war im Juni 2014, die Baugenehmigung wurde im April 2015 erteilt. Der Baustart erfolgte dann einen Monat später. Die Halle wird im Herbst 2016 an die Nutzer übergeben. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwas über 5,7 Millionen Euro, davon wurden 4,6 Millionen Euro für die Sporthalle und etwa 1,15 Millionen Euro für die Außensportanlagen verwendet.

Einen Überblick über die KIS-Investitionen im Sportbereich finden Sie hier.

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