Bildungsforum Potsdam

Wissensvermittlung im Herzen der Stadt

Am 7. September 2013 wurde das neue Bildungsforum der Landeshauptstadt Potsdam nach dreijähriger Bauzeit offiziell eröffnet. Oberbürgermeister Jann Jakobs nahm an der Eröffnungsveranstaltung für den neuen Ort der Bildung und Wissenschaft am Platz der Einheit teil.

Mit dem Bildungsforum Potsdam konnte der Kommunale Immobilien Service eines der wichtigsten und für die weitere Entwicklung der Landeshauptstadt Potsdam bedeutendsten Vorhaben realisieren.

Bereits bei ihrer Eröffnung 1974 gehörte die frühere Stadt- und Landesbibliothek zu den modernsten Angeboten ihrer Zeit. Sie fasste Bibliotheksbestände zusammen und folgte einem Prinzip der Wissensvermittlung, das vom Kinderbuch bis hin zum hochspezialisierten Wissenschaftstitel reichte. Gleichzeitig setzte die Einrichtung auf eine hohe Zugänglichkeit – mit über 180.000 Titeln im Freihandbereich.

Diese Prinzipien standen auch bei der grundlegenden Neukonzeption im Vordergrund. Gleichzeitig sollte veränderten Mediennutzungsgewohnheiten sowie einer stärkeren Vernetzung von Bildung, Forschung und Wissensvermittlung Rechnung getragen werden.
Diese neuen Nutzungsanforderungen, aber auch die aktuellen städtebauliche Erfordernisse zur Rückgewinnung des historischen Zentrums, machten einen Rückbau des Bibliotheksbaus bis auf die Grundstruktur und eine umfassende Sanierung durch den KIS notwendig.

Das Gebäude erhielt einen modernen, hochtechnisierten Ausbau. Die Funktionseinheiten der Bibliothek wurden neu interpretiert und innerhalb vorhandener Strukturen realisiert. So entstand ein Innenraum, der mit seiner Offenheit den Geist eines öffentlichen Raumes formal überträgt. Die gänzlich neu gestaltete Fassade des Bildungsforums erinnert an ein Bücherregal, trägt damit Funktion des Baus nach außen und erfüllt gleichzeitig höchste energetische Standards.

Die Konzeption im Gebäudeinneren greift die Veränderungen durch das Internetzeitalter auf und den hierdurch signifikant veränderten Umgang mit dem Medium Buch. Ziel der Neuplanung war daher ein multifunktionales Konzept, das vor allem den veränderten Nutzungsgewohnheiten seiner Besucher entgegenkommt.

In diesem Zuge entstand die Idee, zentrale Lern- und Lehrarrangements konsequent in einem Gebäudekomplex zusammenzuführen. Folgerichtig beschloss die Stadtverordnetenversammlung 2008, die Stadt- und Landesbibliothek Potsdam (SLB) mit der Volkshochschule Albert Einstein (VHS) in einem Gebäude zu vernetzen. Mit der Neueröffnung des Bildungsforums im Jahr 2013 sind seither die Kompetenzen der VHS auf dem Gebiet der Methodik und Didaktik und die Kompetenzen der SLB im Bereich der individualisierten Informations- und Medienberatung nun an einem herausragenden Standort gebündelt.

Ein dritter Baustein des Bildungsforums ist die sog. Wissenschaftsetage (WIS). Neben der interaktiven Dauerausstellung „Forschungsfenster“, fungiert die WIS als Schnittstelle. Sie vermittelt zwischen Wissenschaft und Forschung sowie Wirtschaft, Verwaltung, Kultur und Öffentlichkeit. Träger der WIS ist der Verein proWissen Potsdam e. V., der das Potenzial von 9000 Mitarbeitern an mehr als 40 Instituten in der Landeshauptstadt im Bereich Bildung, Aus- und Weiterbildung repräsentiert. WIS ist darüber hinaus Plattform für das Wissenschaftsmarketing, organisiert Vorträge, Seminare und Veranstaltungen.
Mit dem Bildungsforum ist mit der Unterstützung des KIS ein neuer, herausragender Anziehungspunkt der Stadt Potsdam entstanden. Durch die Verknüpfung der Bibliothek mit einem Bestand von mehr als 500.000 Titeln, sowie der Volkshochschule Albert Einstein als Lehreinrichtung und der Wissenschaftsetage als Schnittstelle zu Forschung und Wissenschaft, hat sich mit rund 250.000 Nutzern jährlich eine der bedeutendsten Kultur- und Bildungseinrichtungen Potsdams etabliert.


Planungsbeginn

2006


Realisierung

2010-2013


Aufgabe

Umbau der Stadt- und Landesbibliothek zu einem integrativen Standort durch räumliches Zusammenführung und Vernetzung jetzigen Stadt-und Landesbibliothek mit der Volkshochschule "Albert Einstein" und der Wissenschaftsetage.

Realisierung

Architekt: Reiner Becker Architekten BDA, Berlin

Projektleitung: Claudia Wintz, KIS



Kosten

Projektkosten (inkl. EFRE-Mittel und Städtebauförderung)
Gesamt17 Millionen Euro
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