„Alle Projekte sind auf ihre Art anspruchsvoll“

KIS-Werkleiter Bernd Richter zu aktuellen Bauvorhaben im Sportbereich

Werkleiter Bernd Richter
KIS
Werkleiter Bernd Richter

Die Landeshauptstadt Potsdam hat sich sportliche Ziele gesetzt: Rund 60 Millionen Euro investiert der Kommunale Immobilien Service (KIS) in den kommenden fünf Jahren in die städtischen Sportstätten. Der Werkleiter des Kommunalen Immobilien Service Potsdam gibt einen Überblick über die Bauprojekte des KIS bei Sportanlagen.

Herr Richter, im Frühjahr hat der Kommunale Immobilien Service (KIS) Richtfest für die neue Sporthalle in der Kurfürstenstraße gefeiert. Was können die Schülerinnen und Schüler dort erwarten?

Zurzeit erwartet sie noch eine Baustelle. Nach der Fertigstellung der Halle in diesem Jahr werden die Schülerinnen und Schüler aber endlich in einer modernen Halle ihrem Sportunterricht nachgehen können. Die alte Halle hat sicherlich auch ihren Charme, aber leider macht sich dieser nicht nur an den traditionsreichen, historischen Gymnastikräumen fest, sondern insbesondere auch an maroden Sanitär- und Umkleidebereichen. Darüber hinaus wird die neue Halle um ein Feld größer sein als der bisherige Bestand.


Planung und Bau waren mit einigen Herausforderungen verbunden. Wie haben Sie die gelöst?

Wie heißt es so schön: „Einem Ingeniör ist nichts zu schwör.“ In dem Fall war der Baugrund zwar nicht der Beste, aber dank einer Bohrpfahlgründung war dieses Problem relativ einfach zu lösen. Im Vergleich dazu war die Aufgabe, einen naturgemäß sehr sachlichen Baukörper in der Innenstadt auf einem begrenzten Grundstück geschickt zu platzieren und mit einem hohen Anspruch an die Gestaltung zu entwickeln, weitaus schwieriger. Den Architekten ist auch dies in Abstimmung mit dem Gestaltungsrat, den Stadtplanern und der Denkmalpflege, wie ich finde, hervorragend gelungen. Der Bau begann im Mai 2015. Wann werden die ersten Bälle rollen? Schülerinnen und Schüler können im Herbst dieses Jahres in der Halle sportlich loslegen. Außer den nebeneinander liegenden Kleinspielfeldern bauen wir auch eine 100-Meter-Laufbahn sowie eine Weitsprunganlage. Östlich der Sporthalle entstehen zudem eine Gymnastikwiese und eine Kugelstoßanlage.

Auch außerhalb der Innenstadt gibt es Bedarf an Sportflächen und müssen Schulsport-Anlagen saniert werden. Wie geht es dort weiter?

In Umsetzung des 2014 beschlossenen Schulentwicklungsplanes (SEP) werden in den kommenden Jahren in der Landeshauptstadt 29 zusätzliche Hallenfelder errichtet. Gleichzeitig werden neun Hallenfelder saniert oder durch Neubauten ersetzt. Weitere werden mit der Fortschreibung des SEP folgen.

Das ist ein beachtlicher Zugewinn für den Schul-, Vereins- und Breitensport in Potsdam. Man darf an dieser Stelle aber auch nicht verschweigen, dass damit nicht alle Sportbedarfe befriedigt werden können. Die Landeshauptstadt wird also auch in den kommenden Planungen Ideen entwickeln, wie insbesondere der Bedarf an Fußballspielfeldern gedeckt werden kann. Erste Ansätze bietet hierfür das kommunale Infrastrukturprogramm des Landes Brandenburg. Die Landeshauptstadt wird sich hier um die Einwerbung von Fördermitteln zum Bau neuer Fußballfelder bemühen.

Welches sind die anspruchsvollsten Projekte und warum?

Alle Projekte sind auf ihre Art anspruchsvoll. Bei dem einen Projekt ist es die besondere innerstädtische Lage, bei dem anderen das Bauen bei laufenden Betrieb, beim nächsten der immense Zeitdruck oder auch der aufwändige Beteiligungsprozess, der berücksichtigt werden muss.

Wie viel investiert der KIS insgesamt in Sportprojekte?

Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Zählt man die Turnhallen-Neubauten und -Sanierungen zusammen, kommt man auf die stolze Summe von fast 60 Millionen Euro. Hinzu kommen aber noch die im Zusammenhang mit den Schulneubauten zu errichtenden Außensportanlagen. Und ein gut zweistelliger Millionenbetrag wird mit der Fortschreibung des Schulentwicklunsplanes noch hinzukommen. Genaueres wird dann mit der kommenden Investitionsplanung festgeschrieben.

Was wünscht sich der KIS von den Sportlern?

Zunächst hofft der KIS natürlich, dass die neuen Sportanlagen gut angenommen werden. Wir wünschen uns aber auch Verständnis, dass wir nicht alles zur gleichen Zeit schaffen können und bei einigen Turnhallen erst mit den geplanten Komplettsanierungen die Missstände in den Sanitärbereichen beseitigen werden können. Auch wenn es sich für die Betroffenen hart anhören mag: Wenn wir das immense Investitionsprogramm schaffen wollen, können wir es uns einfach nicht leisten, ein bis zwei Jahre vor einer geplanten Sanierung die knappen Mittel für provisorische Scheinlösungen auszugeben. Hierfür wünschen wir uns mehr Verständnis.

Das Gespräch führte Markus Klier

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